1. Mai - 4. Mai, Ostsee bis Frachtschiff


Wir fahren bei Sonne und viel Wind Richtung Norden und finden einen Stellplatz in Hohwacht. Bei herrlichem Sonnenschein spazieren wir die Küste entlang und lesen interessante Informationen bezüglich Uferschutz.

 

Entlang der Küste stellen wir fest, dass es hier sehr touristisch ist. Starker Wind und trotzdem schon viele Leute. Im Sommer muss es aber um ein Vielfaches mehr sein, jetzt sind die Parkplätze fast leer. In Lapoe fahren wir auf einen Campingplatz mit Wifi. Wir haben festgestellt, dass sich viele Newsletterempfänger abgemeldet haben. Irgendetwas lief da falsch mit dem letzten Newsletter. In Zukunft werde ich die genauen Angaben zur Homepage mitliefern, so dass das nicht mehr passieren kann! Bis abends haben wir dann alles geregelt und alle bekommen den Newsletter wieder!

 

Auf unserer App stellen wir fest, dass das Schiff am 3. Mai in den Hafen von Hamburg einfahren wird. Also entschliessen wir uns sofort zum „Willkomm Höft“ zu fahren. Dort wollen wir unser Schiff das erste Mal sehen! Riesig, eindrücklich wie es vor uns die Elbe hochfährt!

 

Nun aber nichts wie los nach Hamburg auf den Stellplatz und packen. Wir haben auf dem Schiff ein Zimmer und können nicht immer alles im Auto holen. Und dann müssen wir noch Gas ablassen. Das ist schwieriger, denn das dauert Ewigkeiten. So lassen wir den ganzen Tag immer wieder an ruhigen Orten Gas ab.

 

Am 4. April sind wir bereit und rufen um 8.30 Uhr die Reederei an. Diese gibt uns die Erlaubnis noch heute aufs Schiff zu fahren. Abfahrt soll dann erst morgen um 16.00 Uhr sein. Der Weg zum Schiff ist dann nicht so einfach zu finden. Wir erhielten ungenaue Koordinaten und eine schlechte Wegbeschreibung von Seabridge. Aber schlussendlich schaffen wir auch das. Am Zoll geht es dann sehr schnell und wir können durch die Schranke in das Hafengelände fahren. Hinter einem Securityfahrzeug fahren wir, vorbei an riesigen Containern und vielen neuen und vor allem alten Autos, zum Schiff. Leider muss unser Womo noch draussen bleiben. Mit unseren Taschen gehen wir über die Auffahrtsrampe zum Schiff und lernen beim Pförtner unsere Mitreisenden kennen. Sie kommen von Montevideo und werden in Antwerpen aussteigen. Eine Irin, ein Holländer und ein Kanadier werden uns 2 Tage begleiten. Später stellt sich heraus, dass wir anschliessend die einzigen Reisenden sind bis Montevideo!

 

Der Stewart bringt uns in einem „kriminellen“ Lift vom 3. Stock hoch in den 12. Stock! Dann geht es durch enge Gänge mal rechts, mal links quer durch das Schiff. Da soll einer noch den Weg finden! Endlich stehen wir vor unserer Zimmertüre! Fenster, ok das ist mal gut. zwei Betten, auch gut! Aber sonst, na ja, wir sind uns vieles gewohnt. 1. Klasse ist es sicher nicht! Wir packen aus, verstauen unsere Sachen und stellen fest, dass es eigentlich genügt was wir da haben. Toilette und Dusche mit Brünneli haben wir auch, was will man noch mehr!

 

Dann geht es ab auf die Brücke. Ob wir wohl den Weg finden. Ich habe grosse Schwierigkeiten! Überall steht „security“, und alle Gänge sehen gleich aus. Draussen finden wir 2 Liegestühle! Super, reicht für uns zwei! Interessant ist wie die hier die grossen Container aufladen und abladen und dann auf die Lastwagen bringen. Gleichzeitig werden hunderte von Autos in das Schiff gefahren. Alte und Neue, vor allem Mercedes und Audi! Wenn ein Auto fahruntauglich ist, wird es in rasanter Fahrt, von einem Auto das vorne 2 Reifen montiert hat, die Rampe hoch und aufs Parkdeck gestossen!

 

Abends um 18.00 Uhr gibt es Nachtessen in der Offiziersmesse. Hier heisst uns auch der aufgestellte junge Kapitän willkommen. Ein Italiener mit viel Temperament! Vom Essen habe ich mir mehr erwartet. Wir haben einen italienischen Koch. Aber vielleicht wird es ja noch besser, wir werden es überleben! Plötzlich wird Beat gerufen, er muss das Fahrzeug aufs Schiff fahren. Im 6. Stock wird es von der Crew verzurrt.

 

Dann geht es nochmals auf die Brücke, denn vor uns legt die „Grande Brasile“ an, auch von Grimaldi und ein gleicher Schiffstyp wie unseres.

 

Die erste Nacht können wir sehr gut schlafen und stehen früh auf, denn Frühstück ist um 7.30 Uhr. Mittagessen dann um 11.00 Uhr. Wir werden die Zeit auf dem Schiff mit lesen, schreiben, stricken, Karten studieren und Reiseführer lesen sowie Beat mit Spanisch lernen verbringen. Unterwegs nach Montevideo werden wir auch mehrmals anlegen und so interessante Häfen kennen lernen.

 

Wer uns verfolgen will, es gibt eine Website: www.marinetraffic.com , da kann man „Grande Nigeria“ eingeben und findet dann die Position unseres Schiffes. Etwa eine Woche lang, während wir den Atlantic überqueren, wird das nicht funktionieren.

 

Heute um 16.00 Uhr heisst es „Schiff ahoi!“