14.-21. Oktober


Hier auf diesem Campingplatz fühlen wir uns sehr wohl. Wir geniessen es sehr wieder Wifi zu haben, eine Waschmaschine und äusserst saubere Toiletten etc. Die Besitzer sind sehr hilfsbereit, es hat fast keine Leute, die Aussicht ist super und das Wetter hervorragend – was wollen wir noch mehr?

 

Am ersten Tag werden wir durch ein eigenartiges Geräusch geweckt. Bis ich plötzlich realisiere dass das Geräusch von einem Heissluftballon kommen muss. Wir öffnen unser „Dachfenster“ beim Bett, schauen hinaus und staunen. Nur 15m von uns entfernt ist ein riesiger Ballon der langsam hinter dem Baum ins Tal verschwindet. Weiter weg sehen wir dutzende Ballone! Ein einmaliges Spektakel! Wir stehen auf und gehen nach draussen um die vielen Ballone zu bewundern. Nun ist klar, wir buchen für den nächsten Morgen einen Ballonflug. Beat ist ein bisschen skeptisch, doch die vielen Ballone die wir am Morgen gesehen haben, beruhigen ihn. Ich freue mich sehr auf den Sonnenaufgang im Ballon.

 

Hier einige Impressionen:

http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=vrKwEILFCPE&feature=endscreen

http://www.youtube.com/watch?v=_ND4HxtunbU

 

Den ersten Tag verbringen wir mit Waschen (mit Waschmaschine, das erste Mal seit wir abgefahren sind!) und mit Womo putzen. Die vielen Fliegendrecke und die Rückstände der gekillten Fliegen müssen nun einmal alle richtig entfernt werden. Es ist halt wie zu Hause, ein Küchenkästli muss man ja auch einmal putzen, oder? Am Nachmittag gehen wir noch kurz einkaufen und dann faulenzen wir.

 

Früh stehen wir auf, damit wir um 5.45 Uhr bereit sind. Wir werden abgeholt und zum Startplatz bracht. Heute werden über 100 Ballone mit Körben für 20 Personen in die Luft gehen. Es ist wie in einem fremden Film wenn man sieht wie rundherum die riesigen Ballone vorbereitet werden und gefüllt werden. Und dann steigen wir ein, die Fahrt kann losgehen. Es fehlen mir die Worte wenn ich beschreiben sollte wie das ist wenn rundherum so viele Ballone fast gleichzeitig hochsteigen. Die Aussicht über die Täler und Schluchten dieser Landschaft, der Sonnenaufgang und in der Ferne der schneebedeckte erloschene Vulkan Erciyec Dagi. Schlussendlich landen wir auf einem Feld und müssen auf das Auto mit dem Anhänger warten. Das Auto fährt neben den Korb, wir steigen nochmals leicht hoch und setzen auf dem Anhänger nochmals ab. Nach einem Glas Sekt werden wir zurück zum Campingplatz gefahren.

 

Heute wollen wir auch noch die Schläuche unserer Fahrräder ersetzen. Der Besitzer führt uns zu einem Mechaniker, der dies in einer Stunde problemlos erledigt, sodass wir unsere Fahrräder die immer Luft verloren haben, wieder benutzen können.

 

Dann müssen wir noch das billigste Handy suchen in der Stadt, denn die türkische Simkarte funktioniert nur 2 Wochen in einem nicht türkischen Handy! Super nicht! Dann ist aber faulenzen angesagt.

 

Wir wollen auch etwas sehen von dieser einmaligen Landschaft und so fahren wir zur unterirdischen Stadt Derinkuyu. Wir sind die ersten und freuen uns, dass wir nicht in einer Kollonne durch die schmalen Gänge gehen müssen. Die Stadt hat 8 Etagen von denen man nur einen sehr kleinen Teil in den 4 oberen Etagen besichtigen kann. Wir sind ein bisschen enttäuscht, habe wir doch schon viel interessantere unterirdische Städte gesehen. Bemerkenswert aber ist die Leistung der damaligen Bevölkerung die diese Wohnungen und Gänge geschaffen haben. Zwei Städte sind sogar mit einem 8km langen Tunnel verbunden. Zum Glück waren wir heute morgen früh da, denn um 11 Uhr steht man bereits in einer Kolonne und wartet bis man hinein kann. Wir fahren weiter in die Ihlara-Schlucht zum wandern. Zuerst geht es über 300 Treppenstufen hinunter ins Tal – die müssen wir am Schluss wieder hochsteigen! Das Tal ist sehr schön, ein kleiner Fluss fliesst und rund um den Fluss ist es grün. In den steilen Felswänden sieht man überall Löcher von ehemaligen Felswohnungen. Die Wohnungen kann man nicht besichtigen denn sie sind alle zerstört wegen der Erusion und Erdbeben. Wir haben gelesen dass noch einige Kirchen teilweise erhalten sind und wunderschöne Fresken zu finden sind. Leider sind nur 2 Kirchen zu besichten. In einer sind tatsächlich die Fresken wunderschön. Wir fragen uns wie früher soviele Kirchen in diese steilen Felswände gegraben wurden. Nach den 300 Stufen hochklettern sind wir müde und fahren einen anderen Weg zurück. Das Tal vor Ürgüp ist wunderschön mit seinen Feenkaminen. Zudem sehen wir wie die grossen Laster befüllt mit Kartoffelsäcken zu Toren, die in den Berg führen, fahren. Hier werden die Kartoffeln in grossen unterirdischen Räumen gelagert. Diesen Weg wollen wir nochmals fahren am Morgen wenn wir von hier wegfahren. Am Abend ist das Sonnenlicht so schlecht, da kann man keine Fotos machen. Zudem wollen wir noch durch diese „Feenkamine“ wandern.

 

An einem Tag fahren wir noch nach Uchisar zur Festung. Leider ist auch diese Festung nicht mehr zu sehen, d.h. Es gibt viele Löcher (wie ein Schweizerkäse), aber die Räume sieht man wegen der Erusion nicht mehr. Man kann aber auf die Festung hochsteigen und hat einen phantastischen Blick über die ganze Landschaft.

 

So vergehen die Tage mit Lesen, schreiben, waschen, putzen, wandern etc.

 

Nach 7 Tagen fahren wir früh ab, wir wollen ja noch die Feenkamine anschauen. Dann geht es Richtung Süden, dem Taurusgebirge entlang zum Mittelmeer. Nach der Fahrt durch dieses wunderbare Tal können wir es nicht lassen und biegen rechts ab ins Soganlital. Hier finden wir wieder wunderbare Kirchen mit Fresken und Höhlenwohnungen. Da Beat in jedes Loch hineingehen muss und so auf Entdeckunsreise geht bis er nichts mehr sieht (zum Glück hat er die Taschenlampe im Auto vergessen!), finden wir richtige Wohnungen und es gefällt uns besser wie in der Untergrundstadt. Da die Kirchen auseinanderliegen, machen wir für einmal Sihtseeing per Auto und nicht zu Fuss – wir wollen ja eigentlich an das Mittelmeer.

 

So hat der Tag gut begonnen und wir fahren durch fruchtbare Hochebenen Richtung Süden. Ein Abzweiger zum Taurusgebirge führt uns durch eine tolle Gegend. Linkerhand sind die 4000er die Schneekappen haben. Eine lange Bergkette wie wir dies in der Schweiz nicht kennen. Auch Ski wird hier gefahren. Schlussendlich finden wir auf einem Picknickplatz einen ruhigen Übernachtungsplatz. Leider sind diese Picknickplätze immer sehr schmutzig und wir sind froh, dass wir im Auto sitzen müssen. Es ist zwar sehr warm, aber ab und zu nieselt es kurz. So geniessen wir den letzten Abend in Kappadokien.